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Die Geschichte

Mit Peter Paul Sarcletti, geboren 1857 in Banco (Trient), begann die lange Tradition der Familie Sarcletti in München.

Als gelernter Kupferschmied kam er 1875 auf seiner Wanderschaft nach Holland und erlernte hier die große Kunst des „Eismachens“.

Im Jahre 1879 verkaufte er bereits sein erstes selbstgemachtes Speiseeis in München.

Die „erste Eisfabrikation“ entstand in der Parkstraße. Von hier wurden ca. 70 Eiswägen bestückt, die ihre Standplätze vor den Biergärten der Stadt hatten.

Eiswagen in München

1906 eröffnete er in der Sendlinger Straße sein erstes Eiscafé.

Hinzu kam ein Eispavillon im „ständigen Vergnügungspark“ (Ausstellungspark Theresienhöhe), den seine vier Söhne Peter, Emanuel, Josef und Ludwig zusammen führten.

Im Jahr 1908 war Peter Paul Sarcletti erstmalig auf dem Oktoberfest.

Im Jahre 1921 machte sich Ludwig Sarcletti am Rotkreuzplatz mit einem Kiosk selbständig und zwar an der gleichen Stelle, an der sich heute das Eiscafé  Sarcletti befindet.

Weitere Verkaufskioske standen an der Blutenburg- und Pappenheimerstraße sowie beim Brückenwirt in Grünwald. Eis wurde auch an der Rennbahn Daglfing und selbstverständlich auf allen Münchner Volksfesten verkauft. 1932 wurde eine große Eisdiele am Färbergarten und 1936 eine weitere Eisdiele an der Reichenbachbrücke eröffnet. Leider wurde im Krieg alles zerstört.

Nach dem Krieg – im Jahre 1946 – wurde der Kiosk am Rotkreuzplatz wieder aufgebaut und sofort – unter den widrigsten Umständen – mit dem Eisverkauf begonnen.

Am Hauptbahnhof in München, dort wo heute das Hotel „Deutscher Kaiser“ steht, eröffnete Ludwig Sarcletti 1950 ein großes Eiscafé. Selbstverständlich traten seine zwei Söhne in die Fußstapfen des Vaters.

Robert Sarcletti eröffnete ein Eiscafé in der Sporerstraße. Diese Café existiert heute nicht mehr, da er sich altersbedingt zur Ruhe gesetzt hat. Sein Bruder Ludwig übernahm den Kiosk am Rotkreuzplatz und 1974 entstand an gleicher Stelle das jetzige Eiscafé. Zusammen mit seiner Frau Leopoldine führte er das Geschäft bis zum Jahre 1998.

Ab 1999 führte Sohn Michael, selbst Konditormeister, das Geschäft mit seiner langen Tradition weiter.

Das Eis, alle Kuchen und Torten wurden täglich frisch in der hauseigenen Konditorei produziert.

Das Eisportfolio umfasst ca. 100 Sorten, bis zu 54 davon werden täglich frisch angeboten.

Die Produktion von tagesfrischem Eis sowie der Konditoreiware im Eiscafé Sarcletti fand im Keller unterhalb des Cafés statt.

Aufgrund der gestiegenen Anforderungen in den Bereichen Arbeitsschutz und Hygiene war dies behördlich jedoch nicht mehr gestattet.

Deshalb entschied sich Michael Sarcletti Ende 2022 mit der Conditorei Münchner Freiheit, einer familiengeführten Konditorei ansässig in München Schwabing, zu fusionieren.

Nach vielen Gesprächen mit den zuständigen Stellen konnte die Eisproduktion, nach weitgehenden Umbauarbeiten, am Standort in Neuhausen belassen werden. Das Eis wird also weiterhin frisch vor Ort produziert.

Die Konditoreiware kommt nun aus der Backstube der Conditorei Münchner Freiheit am Joseph-Dollinger-Bogen.

Wir bemühen uns, das ursprüngliche Sortiment des Eiscafé Sarcletti zu übernehmen. Die wichtigsten Produkte wie Zuppa Romana, Tiramisu und Erdbeertiramisu sind bereits geschafft, an den restlichen wird noch gearbeitet.

Äußerst erfreulich ist, dass alle Mitarbeiter des Eiscafé Sarcletti gehalten werden konnten; sie produzieren mit ihrer Erfahrung und in gewohnter Qualität weiter. Auch die Mitarbeiter des Service empfangen Sie mit ihrer gewohnten Begeisterung und Herzlichkeit.

Wir haben die Herausforderung angenommen, die Konditormeister, Gesellen und Auszubildenden beider Betriebe, auf das gemeinsame Sortiment auszurichten. Wir verbessern und hier kontinuierlich.

Beide Betriebe erbringen hervorragende handwerkliche Qualität und arbeiten ohne Zusatzstoffe oder andere Hilfsmittel.

Wir sind stolz auf den Fortgang unserer Betriebe und stellen uns dem Sterben von Handwerksbetrieben entgegen.

Eiscafé und Konditorei Sarcletti